Tirol Tipps

Auf die Suche nach den Blockchain-Experten von morgen begibt sich Kevin Riedl, Managing Partner der Tiroler Wavect GmbH, mit kostenlosen Kursen für Kinder und Jugendliche ab 10 Jahren. Im Interview spricht er auch darüber, dass es beim Thema Blockchain in Österreich noch viel Nachholbedarf gibt.

Herr Riedl, worin liegt die Faszination der Blockchain?
Die Blockchain gibt den Usern die Kontrolle über Zahlungsmittel und Daten zurück. Das Geld auf ihrem Bankkonto gehört in Wahrheit gar nicht ihnen und wird in Krisenzeiten schwer zugänglich, wie erst kürzliche Bankanstürme in der Ukraine, den USA oder Russland zeigen. Ähnliches gilt für Daten. Vermeintlich kostenlose Plattformen, wie Facebook, Google und TikTok kennen ihre Nutzer meist besser, als sich diese selbst wie spannende Beispiele über verschollene Geschwister oder bisher unbekannte Gesundheitszustände zeigen.

Die Blockchain bietet hier einen Ausweg, da diese gezielt so entworfen wurde, um unabhängig von jedem Unternehmen und jedem Staat seinen Dienst für alle transparent zu verrichten.

Das Thema gilt als komplexe Domäne für Experten. Warum hat es sich die Wavect GmbH zur Aufgabe gemacht, es Kindern und Jugendlichen zugänglich zu machen?
Wir wollen die Kids für aktuelle IT-Themen sensibilisieren und ihnen deren Möglichkeiten, Grenzen und Risiken aufzeigen. Die positive Resonanz auf unsere Online-Workshops, die wir bisher in Österreich und Thailand durchgeführt haben, bestätigt unser Engagement. Das gilt ebenso für die Kurse, die wir gemeinsam mit Coding4Kids am WIFI Innsbruck veranstaltet haben. Künftig soll es in Zusammenarbeit mit anderen Partnern weitere Vor-Ort-Kurse geben.

Blockchain, Web3, Kryptowährungen, Ethereum, Smart Contracts, Wallets, NFTs, Metaverse … Damit beschäftigen sich Informatik-Studenten über mehrere Semester. Können die jungen Workshop-Teilnehmer sie wirklich verstehen?
Die Workshops haben gezeigt, dass selbst komplexe Themen wie dieses durch Storytelling, und praktischen Aufgabenstellungen zu sehr kreativen Ergebnissen führen.

Wie lässt sich dieses Engagement mit den Herausforderungen des Agentur-Alltags verbinden?
Kevin Riedl: Es ist ein Herzensprojekt. Ich hätte mir als Jugendlicher so ein Angebot für mich gewünscht. Zudem passen die Workshops durch unsere Podcasts und lokalen Events auch super in den allgemeinen Agentur-Alltag.

Die Wavect ist spezialisiert auf Blockchain-bezogene Arbeiten und agiert international. Sind Ihre Dienstleistungen auch hierzulande gefragt?
Kevin Riedl: 90 Prozent unserer Kunden, für die wir zum Beispiel Web3 Softwareentwicklungsleistungen anbieten, kommen aus dem nicht-deutschsprachigen Raum, vorwiegend aber den USA. Hier gibt es noch viel Nachholbedarf in Österreich. Mit unseren Workshops und lokalen Events versuchen wir einen Beitrag dazu zu leisten.

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